Gebäudegeschichte
Von der Friedhofskapelle zum Stadtarchiv
Das Gebäude des Stadtarchivs erhielt sein heutiges Erscheinungsbild in zahlreichen Bauabschnitten, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckten.

Aufgrund der spätromanischen und frühgotischen Bauformen wird die erstmals 1324 erwähnte Allerheiligenkapelle in die Mitte des 13. Jahrhunderts datiert. Ursprünglich stand die zweigeschossige Kapelle frei. Im Erdgeschoss befand sich das dreischiffige, vierjochige Beinhaus, in dem exhumierte Gebeine vom Friedhof um die Stadtkirche nachbestattet wurden, im Obergeschoss der dreischiffige Kapellenraum. Anlässlich eines grundlegenden Umbaus der Kapelle 1444 wurden an der Ostwand die noch heute erhaltenen Wandbilder angebracht. Im Zuge der Reformation 1531 wurde die Kapelle profaniert. Weitere umfangreiche Umbaumaßnahmen erfolgten 1610, als das Gebäude aufgestockt und durch einen Gang mit der benachbarten Stadtkanzlei verbunden wurde. Die einstige Kapelle diente nun als Altregistratur, während die wichtigsten und ältesten Dokumente der Stadt weiterhin in dem „Geheimarchiv“ im Archivgewölbe auf dem „Stein“ im Südturm der Stadtkirche aufbewahrt wurden. Die letzten baulichen Veränderungen des nunmehrigen Stadtarchivs fallen in die Jahre 1938-1940.
